Wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst, die die Digitalisierung eines Museums bedeutet. Der Umgang mit Daten, Rechten und Pflichten für Betreiberinnen und Nutzerinnen, die Wahl der Partner und Plattformen sowie der nachhaltige Umgang mit Ressourcen markieren Eckpunkte unserer digitalen Strategie.
Heute entstehen im Museum in vielen Arbeitsbereichen Daten, sodass wir längst nicht mehr nur die Objekte digitalisieren, sondern auch mit einem kontinuierlich wachsenden Datenbestand umgehen müssen. Dabei stellen wir uns den Kriterien eines professionellen Forschungsdatenmanagements, bei dem alle Phasen des Datenlebenszyklus sowie Arbeitsprozesse transparent abgebildet und regelmäßig reflektiert sowie angepasst werden. Dazu zählt die Planung von Digitalisierungsprojekten, die Erstellung der Daten inklusive Qualitätssicherung, die langfristige Archivierung, die Schaffung von Zugängen über verschiedene Plattformen sowie die Ermöglichung der Nachnutzung durch offene Lizenzen, Schnittstellen und Interoperabilität der Daten:
Aktuell werden die Digitalisate des Landesmuseums Württemberg über maschinenlesbare Metadaten auf der Basis von Normdaten und Standards erschlossen, über ein stetig weiterentwickeltes Datenmodell entwickelt, in Datenbanken vorgehalten und über Feeds (Lido/XML und JSON) bzw. eine API verfügbar gemacht.
Das Landesmuseum ist Mitglied im MuSIS-Netzwerk und erschließt seine Daten über das in Baden-Württemberg landeseinheitliche Museumsdokumentationssystem imdas pro. Der Datenfeldkatalog orientiert sich an internationalen Standards (CIDOC-CRM) und ermöglicht mittels webbasierter Schnittstellen den Abgleich von Normdaten sowie Thesauri. Die Daten und Metadaten werden für die manuelle Recherche und den Zugriff über Maschinen dauerhaft verfügbar gemacht.
Der externe Zugang erfolgt primär über die Sammlung Online des Landesmuseums Württemberg, einer etablierten Onlineplattform, die bereits seit 2012 der Öffentlichkeit zur Verfügung steht und bis heute mehr als 15.000 Objekte aus unterschiedlichen Beständen des Landesmuseums präsentiert.
Die Sammlung Online bedient vor allem zwei Zielgruppen: für die professionelle Recherche im Sammlungsbestand werden spezifizierte Suchinstrumente vorgehalten und ein intelligentes Listing der Ergebnisse bzw. eine Perspektive zur Nachnutzung der Daten entwickelt. Aktuell besteht hier noch Handlungsbedarf, den das Museum aber erkennt und mit geeigneten Projekten bedient. In der zweiten Zielgruppe sehen wir den interessierten Laien, der in seiner digitalen Recherche und Auseinandersetzung mit den Highlights, Objekten und Sammlungen des Landesmuseums inspiriert und angeleitet werden möchte.
In vielen Museen kommen zunehmend mehr Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning zum Einsatz. Als Ort der Bildung, Vermittlung, Begegnung, Interaktion und Unterhaltung wollen wir diese Systeme nutzen, aber zugleich kritisch und verantwortungsvoll reflektieren. Für den Einsatz von KI im Landesmuseum Württemberg haben wir Leitlinien aufgestellt